Qualitätsmerkmale der »TrommelPower«-Methode

TrommelPower ist eine musiktherapeutische Methode zur Gewaltprävention und zur Förderung der sozialen Integration und der Persönlichkeitsentwicklung.
Die Methode verwendet die musiktherapeutischen Elemente Trommelimprovisation, Klangerleben, stimmlicher Ausdruck und musiktherapeutisches Rollenspiel um sowohl intuitiv als auch bewusst reflektierend einen selbstbewussten, konstruktiven Umgang mit Gefühlen sowie soziale Interaktion zu fördern und im Gegenzug Destruktivität und Gewalt zu vermeiden. Das Grundkonzept kann in den einzelnen Projekten mit weiteren musikalisch-künstlerischen Elementen ergänzt und ausgebaut werden.

Die Methode basiert auf einem von Andreas Wölfl (2014) differenziert ausgearbeiteten und wissenschaftlich überprüften Projektmodell mit spezifischen Qualitätsmerkmalen:

Qualitätsmerkmale

  1. Die methodische Vorgehensweise ist semi-strukturiert und auf den Prozess der Gruppe und der einzelnen Teilnehmer ausgerichtet.
  2. Die Vorgehensweise wird den jeweiligen Fähigkeiten der Gruppe angepasst.
  3. Die Vorgehensweise ist entwicklungspsychologisch begründet und erfasst personale und soziale Ressourcen ebenso wie individuelle, interaktive und systemische Ursachen von Entwicklungsauffälligkeiten.
  4. Die Methode wird von speziell geschulten therapeutischen Trainern durchgeführt.
  5. Das Vorgehen wird prozessbegleitend und systematisch in Supervisionssitzungen reflektiert und evaluiert.

Charakteristische methodische Elemente

  1. Trommelimprovisation, Klangerleben, Stimmarbeit und musiktherapeutisches Rollenspiel zur Förderung der sozialen Abstimmung, Gruppenkohäsion und Individuation in der Gruppe.
  2. Übungen zur Affektregulation und zur Regulation von Dynamik (individuell, sozial) / das Stopp-Spiel. (Vor-) Übungen zu Kontaktfähigkeit und konstruktiven Konfliktlösungen.
  3. Herausarbeiten von Themenschwerpunkten zur Persönlichkeitsförderung, sozialen Integration und Gewaltprävention entsprechend der Möglichkeiten und des Bedarfs in der Gruppe.
  4. Durchführung einer (Werkstatt-) Performance am Ende des Projekts.
  5. Gestaltungs- und Variationsmöglichkeiten entsprechend der Gruppe, des Projektverlaufs und des jeweiligen Kontexts auf Grundlage des semi-strukturierten Konzepts.

Charakteristische reflexive Elemente

  1. Einschätzung individueller Fähigkeiten und des Gruppenprozesses auf dem Hintergrund entwicklungspsychologische Kenntnisse.
  2. Prozessuale Einschätzung (Diagnostik) individueller Fähigkeiten und Unsicherheiten einschließlich der Früherkennung von psychosozialen Entwicklungseinschränkungen/ -defiziten und Traumafolge-Störungen.
  3. Darauf abgestimmte präventiv-therapeutische Leitung und Förderung im Projektverlauf.
  4. Reflexive Gespräche mit den Lehrkräften/ Mitarbeitern zu diesen Aspekten, zur Gruppendynamik und zu nachhaltigen Verwertung der Projektergebnisse, ggf. frühzeitige Hinweise auf notwendige zusätzliche individuelle Förderung.
  5. Systematische Supervision ineinandergreifender Prozesse und methodisch abgestimmter Interventionsmöglichkeiten.


Diese Qualitätsmerkmale unterscheiden die TrommelPower-Methode essentiell von anderen Musikprojekten und begründen die spezifische Ausrichtung auf Persönlichkeitsförderung, soziale Integration und Gewaltprävention. Die Qualitätsmerkmale gewährleisten die professionelle und fundierte Durchführung der TrommelPower-Projekte und erhöhen die Wahrscheinlichkeit positiver psychosozialer Effekte deutlich.